lauter niemand feiert 10-jähriges Bestehen
mit der Erweiterung unseres Wirkungskreises über die
Sprachgrenzen hinaus. Mit no mans land, der englischen
Fassung der Jubiläumsausgabe, entsteht eine (Internet-)Plattform
für den Austausch zwischen den englischen und deutschen Literaturszenen.
Vorab führen in einer Werkstatt im LCB fünf Autoren mit
ihren Übersetzern einen Dialog, um gemeinsam das Spannungsfeld
des Übersetzungsprozesses und das Rollenverhältnis Autor-Übersetzer
spielerisch auszuloten. In einer Lesung und Diskussion werden die
Ergebnisse dieses Dialogs präsentiert und dem Weg zwischen
den Sprachen nachgespürt auf durchaus unorthodoxe Weise,
z. B. mit Zeichnungen von Ann Cotten.
Aus dem Literaturlabor ein Übersetzungslabor zu machen,
scheint uns gar nicht so abwegig! Denn lauter niemand
steht für Literatur als Austausch, für eine Auseinandersetzung
mit fremden Texten, die das eigene Schreiben bereichern soll.
Genau darum geht es auch beim Übersetzen: Sind doch die meisten
Übersetzer selbst Schreibende und viele Dichter Übersetzer.
An diesem Abend wollen wir mit den übersetzenden Dichtern
und dichtenden Übersetzern auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten
der jeweiligen kreativen Prozesse eingehen oder z. B. fragen,
inwieweit der Übersetzungsprozeß die eigenen, poetischen
Wahrnehmungsinstrumente aller Beteiligten schärfen und verfeinern
kann. |